Deine Arbeitgebermarke ist auf dem Prüfstand wie nie zuvor. Richte den Fokus nach innen, wenn Du echte Identität schaffen willst.

Weiss Dein Unternehmen eigentlich, was die Stunde geschlagen hat? Ich weiss, gerade HR hat momentan einige Themen an der Backe: Arbeitsrecht, Zeitmanagement, neue digitale Recruitingprozesse (endlich!), Arbeitsplatzsituation, Führung aus Distanz usw. Und jetzt komme ich mit einem vermeintlichen Soft-Thema. Jetzt, wo sich doch Arbeitnehmende Sorgen über ihre Anstellung machen. Jetzt, wo die Arbeitslosigkeit wieder in die Höhe schnellt. Jetzt, wo sich der Kandidatenmarkt wieder in einen Arbeitgebermarkt entwickeln könnte. Da werden die Prioritäten rasch neu definiert.

Du liegst falsch, wenn Du denkst, dass Employer Branding nicht mehr wichtig sei. Gut, wenn Du unter dem Thema weiterhin nur neue Bildchen und Social Media verstehst, dann vielleicht nicht. Für alle anderen: Gerade jetzt beurteilen Eure Mitarbeitenden mehr denn je, wie Ihr Euch als Arbeitgeber verhaltet. Wie Ihr kommuniziert. Wie flexibel Ihr Euch aufstellt. Ob Eure in Workshops definierten Werte tatsächlich gelebt werden. Ob Eure Arbeitgeberversprechen gehalten werden. Wie die Führung wirklich tickt. Eure Arbeitgebermarke liegt auf dem Prüfstand und wird gefordert. Lippenbekenntnisse, die solche bleiben und die Unfähigkeit, sich neuen Anforderungen zu stellen und auch nachhaltig anzupassen, werden erkannt. Ihr könnt Euch sicher sein: Gerade diejenigen Mitarbeitenden, die Ihr unbedingt für die Zukunft halten möchtet, beobachten die Entwicklung besonders sensitiv.

Ja, gerade jetzt musst Du verstehen, wie wichtig der interne Teil von Employer Branding ist. Glaubwürdigkeit nach innen und aussen. Identifikation schaffen, Orientierungshilfe und Zukunftsgedanken für Mitarbeitende und Kandidat*innen. Das alles wird auch gegen aussen strahlen – ist aber Arbeit gegen innen.

Tu’ mir bitte einen Gefallen: Kehr’ nicht zum Courant normal zurück. Auch wenn uns die aktuell anstrengende Zeit durchaus dazu verleiten könnte, Normalität herbeizusehnen. Das ist nachvollziehbar. Nutzen wir lieber alle die Chancen, nach vorne zu schauen und zu lernen, positive Erkenntnisse mitzunehmen und sie Teil eines neuen grossen Ganzen werden zu lassen. Deine Arbeitgebermarke bietet dafür den idealen Rahmen.

Der Beitrag wurde von Michel Ganouchi, Lead Schweiz DEBA, am 4. Juni zuerst auf HR Today Blog veröffentlicht.

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